Die AG BNE am Institut für Geographie und Sachunterricht
Die Arbeitsgruppe BNE hat sich im Sommersemester 2018 mit dem Ziel gegründet, BNE in der Lehrkräfteausbildung im Institut für Geographie und Sachunterricht der Bergischen Universität Wuppertal zu stärken. Zudem wird übergeordnet gemeinsam mit zahlreichen anderen Akteuren der Aufbau von BNE-Strukturen für die Lehrkräfteausbildung in NRW angestrebt.
Das Fach Geographie in der Lehramtsausbildung aus der Perspektive einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Entwicklungspapier der AG BNE am Institut für Geographie und Sachunterricht der BUW (Stand: 04/2019)
Das Institut für Geographie und Sachunterricht der BUW, und hier insbesondere die Mitglieder der 2018 gegründeten Arbeitsgruppe BNE, arbeiten an der expliziten Einbindung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Fach Geographie in Forschung und Lehre. Sehr verkürzt kann unser Zugang zu BNE mit dem zusammenfassenden Auszug aus der Empfehlung der KMK (Kultusminister-konferenz) und der UNESCO zu BNE in der Schule aus dem Jahr 2007 erfasst werden:
„Mit BNE wird eine Vision von Bildung und Erziehung formuliert, die allen Menschen helfen soll, die Welt, in der sie leben, besser zu verstehen und im Sinne der Nachhaltigkeit zu verändern. Dies gilt speziell für das Verständnis der Komplexität des Zusammenhangs zwischen Globalisierung, wirtschaftlicher Entwicklung, Konsum, Umweltbelastungen, Bevölkerungsentwicklung, Gesundheit und sozialen Verhältnissen."
Ein Ziel von BNE ist, den Lernenden die Entwicklung eines kritisch reflektierten Bewusstseins, selbstbestimmtes Handeln und die Aneignung dazu notwendigen Wissens zu ermöglichen. BNE umfasst für uns daher
- den Prozess zur Befähigung, komplexe Systeme zu verstehen und einen (individuellen) Umgang damit zu finden.
- nicht nur eine kognitive Bearbeitung von Themen nachhaltiger Entwicklung, sondern auch partizipatives Lernen.
- eine (normative) Haltung.
- einen Ansatz, der auch in anderen Fächern und im Alltag wichtig ist.
Geographie und BNE
Nachhaltige Entwicklung ist ein Basiskonzept des Fachs Geographie (Fögele 2016) und somit wird die Geographie bereits häufig als „Kernfach für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ (DGfG 2010) bezeichnet. Die Geographie leistet beispielsweise mit folgenden spezifischen Merkmalen des Fachs einen bedeutsamen Beitrag:
- fachwissenschaftliche Auseinandersetzungen mit naturwissenschaftlichen (z.B. Böden, Klima, Stoffkreisläufe) und gesellschaftswissenschaftlichen (z.B. Stadt- und Bevölkerungsentwicklung, Konsum) Themen als Grundlagen für Arbeiten zu NE und BNE
- Auseinandersetzung mit Mensch-Umwelt-Systemen und interdisziplinäre Arbeitsweisen (auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und in verschiedenen Zeithorizonten)
- fachdidaktisches Arbeiten zu Zugängen und Themen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und NE (z.B. BNE-Methoden)
- Berücksichtigung verschiedener Raumkonzepte
Lehramtsausbildung Geographie und BNE
Der Lehramtsausbildung im Fach Geographie kommt aufgrund ihrer Interdisziplinarität und der besonderen Bedeutung des Denkens in Systemen auf verschiedenen Maßstabsebenen eine besondere Rolle für BNE zu. Die Auseinandersetzung mit Themen zur nachhaltigen Entwicklung und ein entsprechendes geographisches BNE-Bildungskonzept können als spezifische Bildungswerte dieses Fachs hervorgehoben werden. Durch die oben genannten Alleinstellungsmerkmale begründet sich die besondere Spezifik und die Relevanz des Fachs Geographie für BNE.