Geographie und BNE
Nachhaltige Entwicklung ist ein Basiskonzept des Fachs Geographie (Fögele 2016) und somit wird die Geographie bereits häufig als „Kernfach für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ (DGfG 2010) bezeichnet. Die Geographie leistet beispielsweise mit folgenden spezifischen Merkmalen des Fachs einen bedeutsamen Beitrag:
- fachwissenschaftliche Auseinandersetzungen mit naturwissenschaftlichen (z.B. Böden, Klima, Stoffkreisläufe) und gesellschaftswissenschaftlichen (z.B. Stadt- und Bevölkerungsentwicklung, Konsum) Themen als Grundlagen für Arbeiten zu NE und BNE
- Auseinandersetzung mit Mensch-Umwelt-Systemen und interdisziplinäre Arbeitsweisen (auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und in verschiedenen Zeithorizonten)
- fachdidaktisches Arbeiten zu Zugängen und Themen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und NE (z.B. BNE-Methoden)
- Berücksichtigung verschiedener Raumkonzepte
Das BNE-Fachlichkeitskonzept (Abb. 1) dient der Wuppertaler AG BNE als Grundlage und wird diskutiert und weiterentwickelt, für die Lehrpraxis operationalisiert, für die Vernetzung und den Aufbau von BNE-Strukturen genutzt sowie als Anregung und Hintergrund für Forschungs- und Quali
Abb. 1: Konzeptionelle Schlussfolgerung – BNE-Fachlichkeitskonzept (aus Keil 2018: 76)
Lehramtsausbildung Geographie und BNE
Der Lehramtsausbildung im Fach Geographie kommt aufgrund ihrer Interdisziplinarität und der besonderen Bedeutung des Denkens in Systemen auf verschiedenen Maßstabsebenen eine besondere Rolle für BNE zu. Die Auseinandersetzung mit Themen zur nachhaltigen Entwicklung und ein entsprechendes geographisches BNE-Bildungskonzept können als spezifische Bildungswerte dieses Fachs hervorgehoben werden. Durch die oben genannten Alleinstellungsmerkmale begründet sich die besondere Spezifik und die Relevanz des Fachs Geographie für BNE.
Abb. 2: Modell Lehrkräfte gestalten Zukunft (Beschreibung des Modells), Stand 04/2019
Die Umsetzung und Verbesserung der Lehramtsausbildung und unserer Lehre als BNE verfolgen wir durch den regelmäßigen Austausch untereinander, die prozessorientierte Weiterentwicklung unserer Lehrveranstaltungen (z. B. Interdisziplinäres Projekt Region, Kooperationsprojekte Schule – Universität, Etablierung einer BNE-Sammelmappe), die stetige Arbeit an Forschungsvorhaben zu BNE und in Abschlussarbeiten.